Vielfältig und unterschiedlich
Depressive Verstimmungszustände können sowohl durch Veranlagung als auch durch verschiedene äußere Faktoren hervorgerufen werden. So können bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenfunktionsstörungen oder neurologische Erkrankungen (beispielsweise das Parkinsonsyndrom oder Demenzen) zu ausgeprägten Stimmungstiefs führen. Auch Infektionskrankheiten oder Herzerkrankungen haben oftmals negative Auswirkungen auf die Psyche.
Weitere mögliche Ursachen
Die Einnahme von einigen Medikamenten kann sich ebenfalls auswirken: So entwickeln Menschen, die bestimmte Herz-Kreislauf-Mittel, Schlafmittel oder Präparate gegen Allergien einnehmen, depressive Symptome. Auch der Missbrauch von Alkohol führt in vielen Fällen zu Depressionen.
Zu den körperlichen Ursachen zählen auch Hormonumstellungen, z. B. in der Pubertät, in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. In diesen Lebensphasen sind Gemütsschwankungen sehr häufig. Das bedingt auch, dass Frauen öfter unter typischen Depressionssymptomen leiden als Männer.
Besonders anfällig für depressive Verstimmungen sind ältere Menschen. Bei ihnen beeinflussen neben Medikamenten und Krankheiten auch Todesfälle in der Verwandtschaft und im Bekanntenkreis, die Umstellung von Berufs- auf Rentnerleben oder andere einschneidende Lebensveränderungen die Psyche.
Seelische und körperliche Erschöpfung können auch die Folge von anhaltendem Stress sein. Viele Menschen können nicht abschalten, sind durch die Belastungen durch Arbeit, Familie und Hobbys so eingenommen, dass sie ausbrennen. Das Burn-out-Syndrom (von englisch: to burn out = ausbrennen) ist davon gekennzeichnet, dass Betroffene emotional, geistig und körperlich erschöpft sind. Depressive Symptome wie Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit und Freudlosigkeit kommen hinzu.
Leichtere Stimmungstiefs haben zumeist eine konkrete Ursache:
Ärger im Beruf, Streit mit dem Partner oder Freunden, eine Krankheit, der Verlust eines geliebten Menschen. Für viele dieser durchlebten Krisen gilt, dass sich bald wieder positive Gefühle durchsetzen. Hilfreich ist für viele Menschen, Sport zu treiben oder sich mit Freunden und Familie auszutauschen.
Bei anhaltenden depressiven Symptomen sollte der Rat einer fachkundigen Person (Arzt, Psychotherapeut) eingeholt werden, um schwereren Formen einer Depression rechtzeitig vorzubeugen. Eine Besonderheit ist die sogenannte Winterdepression oder SAD (saisonal abhängige Depression). In der lichtärmeren Herbst- und Winterzeit sind es vor allem Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Lustlosigkeit, die auftreten können. Typisch sind auch ein Heißhunger nach Süßem sowie ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Hilfreich kann in diesen Fällen auch eine Lichttherapie sein. Wichtig ist, auch hierzu ärztlichen Rat einzuholen.